Unglaublich, aber wahr: Optisch haben sich manche Stars in den letzten Jahren kaum verändert. Manche Stars haben wohl einfach gute Gene, andere Promis stehen zu ihren Beauty-OPs. Nicht nur einige Damen in Hollywood oder der deutschen Szene scheinen in den vergangenen zehn bis 20 Jahren kein bisschen gealtert zu sein. Auch der eine oder andere Herr der Schöpfung scheint entweder einen beneidenswerten Genpool oder einen erstklassigen Schönheitschirurgen in petto zu haben. Oder ist es wirklich nur Sport und gesunde Ernährung?
Yvonne Catterfeld, 40, Erfurt
Immer häufiger sehen wir Yvonne Catterfeld dieser Tage im Fernsehen nicht in einer fiktiven Rolle, sondern als sie selbst. Erfrischend bodenständig, sehr lustig, begeisterungsfähig und liebenswert zeigt sich die schöne Erfurterin im TV. Doch vor allem in einer Rolle geht die hübsche Thüringerin aber auf: als Mutter ihres Sohnes Charlie Wnuk. Nach einer gescheiterten Beziehung mit Kollege Wayne Carpendale fand Yvonne ihr Liebesglück mit Schauspieler Oliver Wnuk, der vor allem aus der Kultserie ‘Stromberg’ bekannt ist. Seit 2007 sind die beiden ein Paar und krönten ihr gemeinsames Glück 2014 mit einem Baby. Der kleine Charlie kam am 19. April auf die Welt. Ein Geschwisterchen hat der Junge sogar bereits: der Freund der Künstlerin bringt aus einer früheren Beziehung Tochter Amelie mit. Ob die beiden noch weiteren eigenen Nachwuchs planen und es bald schon wieder heißt “Wir bekommen ein Baby!” bleibt abzuwarten. Mit Karriere und Kind hat Yvonne Catterfeld sicherlich sowieso erstmal alle Hände voll zu tun.
Nina Hagen, 65, Ost Berlin
Schon im frühen Erwachsenenalter musste Nina Hagen erleben, was es heißt, anders zu sein. Eigentlich wollte die in Ost-Berlin geborene Tochter von Schauspielerin Eva-Maria Hagen in die Fußstapfen ihrer Mutter schlüpfen. Doch die Schauspielschule ihrer Wahl lehnte Nina Hagen ab. Der verantwortliche MfS-Offizier hatte sogar ausdrücklich “Verhindern!” auf ihren Antrag geschrieben. Auch wenn es keine offizielle Begründung gab, lag die Ablehnung auf der Hand: Schließlich war Ninas Stiefvater kein geringerer als der Dissident und Liedermacher Wolf Biermann. Ihr grelles Make-up, ihre schrillen Outfits und ihr unverblümtes Mundwerk machten Nina Hagen zu einer der prägendsten Ikonen des deutschen Punk und verliehen ihr den Beinamen der “Godmother of Punk”.
Sandra, 58, Saarbrücken
In den Achtziger Jahren wurde Sandra zu einem gefeierten Star der internationen Musikszene. Bei ihrem Auftritt auf dem Oktoberfest 2015 konnte man die Sängerin jedoch kaum mehr wiedererkennen. Herrje, was ist denn mit Sandra passiert? Die Sängerin des Superhits “Maria Magdalena” ist nicht mehr wiederzuerkennen. Die Sängerin, die in Deutschland und international in den Achtziger Jahren große Erfolge feierte, scheint in den letzten fünf Jahren urplötzlich gealtert zu sein. Noch für fünf Jahren strahlte sie bei der Echo-Verleihung und schien faltenfrei und fit. Was genau hinter Sandras äußerlicher Veränderung steht, ist nicht bekannt.
Katy Karrenbauer, 57, Duisburg
Als “Christine Walter” spielt sie in der RTL-Serie “Hinter Gittern – Der Frauenknast” eine dominante Lesbe und überzeugt damit nicht nur das Publikum – schließlich lässt sie der Privatsender ganze 16 Staffeln lang durchspielen! Auch eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie “Beste Schauspielerin in einer Serie” heimst die umtriebige Künstlerin hierbei ein. Dabei hat Katy Karrenbauer in der Kultserie nicht nur ein Alter Ego gespielt: Auch ihre musikalische Seite kann Sie hier zur Geltung bringen. Zum Soundtrack von “Hinter Gittern – Der Frauenknast” aus dem Jahr 2002 steuert Karrenbauer, die die CD mitproduzierte, acht Lieder bei und auch auf der zweiten Auskopplung sind wieder Songs der passionierten Sängerin zu finden.
Agnetha Fältskog, 70, Jönköping
Agnetha Fältskog ist eine schwedische Sängerin und Komponistin. Zwischen 1967 und 1975 veröffentlichte sie fünf Soloalben, deren Lieder sie meist selbst komponierte, und wurde zu einer der bekanntesten Sängerinnen Schwedens. Weltberühmt wurde sie in den 1970er Jahren als Mitglied der Popgruppe ABBA, die 1972 gegründet wurde und sich 1982 auflöste. Danach folgten drei weitere Soloalben, ehe Fältskog sich Ende der 1980er Jahre für viele Jahre aus der Öffentlichkeit zurückzog. Fältskog wurde von der Swedish Society of Popular Music Composers für ihr Schaffen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit dem SKAP 2013 Kai Gullmar Memorial Award ausgezeichnet
Thea Gottschalk, 74, Burglengenfeld
Thea Hauer wurde in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs in Burglengenfeld geboren und zog mit ihrer Familie nach Nürnberg, wo sie aufwuchs. In den 1970er Jahren arbeitete sie in einer Münchner Werbeagentur, u. a. gestaltete sie für die katholische Jugendzeitschrift Junge Zeit regelmäßig eine eigene Seite. 1972 lernte sie auf einem Medizinerball beim Münchner Fasching den Radiomoderator Thomas Gottschalk kennen, den sie am 11. November 1976 heiratete. Nach der Hochzeit gab sie ihre Stelle als Werbegrafikerin auf und wurde Managerin ihres Ehemannes, weil nach ihrer Ansicht nur einer Karriere machen könne und Thomas Gottschalk „der Bessere“ sei. 1982 wurde sie Mutter, 1989 adoptierte das Ehepaar einen weiteren Sohn im Babyalter. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre zogen Thea und Thomas Gottschalk mit ihren Söhnen in die USA, um dem öffentlichen Interesse an ihrem Privatleben zu entgehen. Sie lebten zuletzt in einem Haus in Malibu, Kalifornien. 2019 trennte sich das Paar
Ute Freudenberg, 64, Weimar
Ute Freudenberg wurde 1971 im Alter von 15 Jahren im Zentralen Pionierlager in Straußberg nahe Sondershausen im Kyffhäuserkreis als Gesangstalent entdeckt. 1972 setzte sie sich mit fünf weiteren Mädchen in einem Nachwuchswettbewerb für weibliche Musiktalente durch. Im selben Jahr hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt bei Sechs Mädchen und Musik. Von 1972 bis 1977 studierte sie an der Franz-Liszt-Musikhochschule in ihrer Heimatstadt. 1976 war sie Gründungsmitglied der Rockband Elefant, die zwei LPs und zwölf Singles veröffentlichte. Ihr bekanntestes Lied ist bis heute Jugendliebe, das zu den „Klassikern der DDR-Rock- und Popgeschichte“ zählt.
Marianne Rosenberg, 65, Berlin
Marianne Rosenberg wurde am 10. März 65 Jahre alt. Zu ihrem Ehrentag hat sie sich gewissermaßen selbst ein Geschenk gemacht: Denn nur kurze Zeit später erscheint heute ihr neues Album “Im Namen der Liebe”. Auf ihrem Longplayer singt die Schlagersängerin auch über Rassismus – ein Thema, das sie schon ihr ganzes Leben lang beschäftigt, nachdem viele ihrer Familienangehörigen in NS-Konzentrationslagern ums Leben kamen. “Im Nachhinein denke ich, dass alles, was ich probiert habe, für mich eine Berechtigung hatte, dass der Weg richtig und wichtig für mich war. Sonst wäre ich heute nicht da, wo ich bin: Wieder zu Hause und mit mir im Reinen.”
Lena Valaitis, 77, Klaipėda
“Mein Leben ist erfüllt, ich will keinen neuen Mann, sie interessieren mich nicht mehr.” 2008 verlor Sängerin Lena Valaitis (74) ihr große Liebe, Ehemann Horst Jüssen. Er verstarb im Alter von 77 Jahren an einem Krebsleiden. Das Paar war seit 1979 “überaus glücklich” verheiratet, wie die 74-Jährige im Interview mit der Zeitschrift “Bunte” erzählt. “Ich bin unendlich dankbar für unsere gemeinsame Zeit.” Für sie sei es “unmöglich, jemals wieder eine neue Partnerschaft einzugehen”, so Valaitis weiter. “Mein Mann ist zwar gestorben. Aber in meinem Kopf und Herzen ist er immer noch präsent.”
Uschi Glas, 76, Landau an der Isar
Glück für Uschi Glas, dass sie schon damals sehr selbstbewusst war: Sie kam bei einer Filmpremiere mit dem Produzenten Horst Wendlandt in eine Diskussion – und was folgte, war nicht etwa ein schlechter Ruf, sondern erste Filmangebote. Wendlandt sah nämlich Potential in der Schauspielerin und verschaffte ihr 1965 ihre erste kleine Rolle in “Der unheimliche Mönch”. Bereits kurze Zeit später folgte Hauptrolle auf Hauptrolle, wie ihre unvergessene Performance 1968 in “Zur Sache, Schätzchen”, und Uschi Glas konnte sich als Schauspielerin einen Namen machen. Doch auch auf dem kleinen Bildschirm fühlte sie sich schnell zuhause: 1973 startete sie ihre Fernsehkarriere mit “Der Kommissar” und war auch in den erfolgreichen Serien “Sylvia – eine Klasse für sich” oder “Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg” zu sehen. Und: Uschi Glas weiß auch heute noch, wie man mit der Zeit geht. 2013 und 2015 spielte sie in den extrem erfolgreichen “Fack ju Göhte”-Filmen neben Elyas M’Barek auf der Kinoleinwand.
Udo Lindenberg, 74, Gronau
Rockmusiker, Schriftsteller und Kunstmaler Udo Gerhard Lindenberg ist eine Legende. Angefangen hat alles mit einer Trommel, die sich später zu einem Schlagzeug entwickelte. Aber wir reden hier nicht von einem konventionellen Schlagzeug – das konnten sich Udos Eltern, sein Vater war Klempner, nicht leisten. Stattdessen bekam der Sohnemann ein ganz spezielles Schlagzeug aus Benzinfässern. In den 90ern hingegen wurde es ruhiger um Panik-Udo. Zwar war er weiterhin produktiv, schrieb Songs und veröffentlichte Alben, doch der kommerzielle Erfolg stellte sich nicht so richtig ein. Erst 2008 gelang ihm mit “Stark wie zwei” ein fulminantes Überraschungs-Comeback. Und auch sein Lebensstil war ein anderer geworden: Mehrere Flaschen Whiskey und unzählige Zigaretten gehörten der Vergangenheit an.
Heino, 81, Düsseldorf
Musikalisch wurde es in den 80er Jahren ruhiger, nur noch eingefleischte Schlagerfans der älteren Generation verfolgten die Karriere des Volkmusik-Dinos. Umso cleverer erscheint Heinos Schachzug, mit über 70 Jahren noch einen Imagewechsel hinzulegen. 2013 veröffentlichte er das Album “Mit Freundlichen Grüßen” voller Coverversionen bekannter deutschsprachiger Pop-, Hip -Hop- und Rocklieder. Begleitet von einer immensen Marketingmaschinerie schaffte es das Album zum ersten Mal in Heinos langjähriger Karriere auf Platz 1 der Charts und erreichte ein neues – vor allem auch jüngeres – Publikum. Bereits im Folgejahr schickte er das Album “Schwarz blüht der Enzian” hinterher, auf dem er Volkslieder im Metal-Stil vertonte und 2016 folgte die Langspielplatte “Arschkarte” mit Songs über König Fußball. Sein neu gewonnenes junges Publikum freute sich sicherlich auch, “seinen” Heino im Frühjahr 2015 in der zwölften Staffel “Deutschland sucht den Superstar” als Juror neben Dieter Bohlen zu sehen.
Otto Waalkes, 72, Emden
Wer den jungenhaften Witzbold erlebt, könnte leicht vergessen, dass er Jahrgang 1948 ist. Otto ist ein Sohn der Stadt Emden und verbrachte dort seine Kindheit. Das beschauliche Leben im Friesenland prägte ihn von Anfang an im besten Sinne und inspiriert ihn bis heute. Den Sohn aus einem streng gläubigen Elternhaus zog es schon als Jugendlichen auf die Bühne. Zunächst versuchte Otto sich als Sänger und tourte mit seiner Band und vorwiegend gecoverten Liedern im Repertoire durchs Land. Allerdings zeigte sich dabei schnell, dass er am allerliebsten direkt mit dem Publikum sprechen und es zum Lachen bringen wollte. Es muss wohl auch eine ernstere Seite an Otto geben, denn er kann auf ein abgeschlossenes Studium der Kunstpädagogik verweisen. Allerdings hat offenbar niemand diese Seite je erlebt, denn gleich nach dem Studium widmete sich die Frohnatur gänzlich der Arbeit als Komiker.
Hugo Egon Balder, 70, Berlin
Der Grundstein für sein musikalisches Talent und die Liebe zur Musik wurde bereits in Balders Kindheit gelegt. Seine Mutter Gerda, eine Jüdin, die das Konzentrationslager Theresienstadt überlebt und sich anschließend in Berlin Schöneberg niedergelassen hatte, ermöglichte ihrem Sohn Klavier- und Schlagzeugunterricht zu nehmen. Später hält sich Hugo Egon Balder als Texter und Komponist finanziell – mehr schlecht als recht – über Wasser und wird Gründungsmitglied sowie Schlagzeuger der Krautrockband “Birth Control”. Vier gescheiterte Ehen hat der Moderator hinter sich. Zum ersten Mal probierte er es in den 80er Jahren, danach Anfang der 90er zwei Jahre mit einer Französin, gefolgt von fünf Ehejahren mit einer Kölnerin. Ehe Nummer vier mit der Kellnerin Meral Canan brachte die beiden Kinder Saliha (* 2000) und Canel (* 2001) hervor, wurde aber genau wie die Vorgängerehen wieder geschieden. Doch wie sagt man so schön: Glück im Spiel, Pech in der Liebe!
Katharina Thalbach, 66, Berlin
Erste Ausflüge ins Filmgeschäft hatte Katharina Thalbach ja schon als Kind gewagt, weitere erfolgreiche Filme folgten im Erwachsenenalter. Einer ihrer wohl bekanntesten Filme ist sicherlich “Die Blechtrommel”, in dem sie in der denkwürdigen Verführungsszene mit Oskar und seinem Brausepulver auf ihrem Bauchnabel zu sehen ist. In den kommenden Jahren arbeitete Katharina Thalbach häufig mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Thomas Brasch, mit dem sie 1976 gemeinsam aus der DDR floh, zusammen. Er inszenierte Filme mit seiner Frau in der Hauptrolle wie “Domino”, “Engel aus Eisen” und “Der Passagier” – alles lediglich Kritikererfolge. Kommerziellen Erfolg erreichte sie erstmals an der Seite von Heiner Lauterbach mit Doris Dörries “Paradies” und “Kaspar Hauser”. Mit Fortschreiten ihrer Karriere öffnete sie sich auch immer mehr dem Mainstream.
Herbert Grönemeyer, 64, Göttingen
Herbert Grönemeyer war schon immer musikalisch. Als kleiner Junge lernte er Klavierspielen und hatte schon im zarten Alter von 12 Jahren seine erste Band, die ihm in seiner Heimatstadt Bochum zu einiger Bekanntheit verhalf. So wurde auch das Theater der Stadt auf ihn aufmerksam und mit 15 war er dort bereits als Pianist tätig. Dann wurde er der Sänger der hauseigenen Bo-Band und machte auch seine ersten Gehversuche als Darsteller. “Ich war nie ein großer Schauspieler. Ich war in den Shakespeare-Rollen immer der doofe Liebhaber und immer der Blödeste, der da herumrannte”, sagt der Popstar über seine ersten Rollen. Doch mit der Zeit durfte er auch anspruchsvollere Rollen spielen. Nebenbei wurde er 1976 zum musikalischen Leiter des Theaters befördert – mit gerade einmal 20 Jahren.
Juliane Werding, 64, Essen
Die deutsche Sängerin und Liedermacherin Juliane Werding landete in den 1970er Jahren als 16-jähriges Mädchen mit dem Song “Am Tag, als Conny Kramer starb” einen Hit, der heute ein wahrer Evergreen ist. Zwischenzeitlich arbeitete sie als PR-Frau, seit dem freiwilligen Ende ihrer Musikkarriere und dem Abschied vom Showgeschäft im Jahr 2009 hat sich Juliane Werding als Heilpraktikerin niedergelassen.
Mike Krüger, 68, Ulm</h2
Es ist ein altes Klischee, das vom traurigen Clown, hinter dessen Lachen sich Einsamkeit oder Trauma verbirgt. Im Fall von Mike Krüger (63, “Stau mal wieder”) ist da durchaus etwas Wahres daran. Im Interview mit dem Magazin “Stern” zum Erscheinen seiner Autobiografie “Mein Gott, Walther: Das Leben ist oft Plan B” erzählt er von einer Kindheit voller Einsamkeit und Gewalt. Seine Mutter war gestorben, als Krüger drei Jahre alt war. Die Umstände ihres Todes erfuhr er erst Jahrzehnte später. “Man hat mir damals nichts gesagt, nichts erklärt”, sagte Krüger dem “Stern”. Es sei quälend gewesen, die Mutter zu verlieren und nichts darüber zu wissen.
Mario Adorf, 90, Zürich
Nein, man kann nicht sagen, dass man ihm das Alter nicht ansieht. Er ist nun mal ein älterer Herr mit freundlichen, wachen Augen und einem arglosen Lächeln. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, denn das Alter kann auch misstrauische und abweisende Züge zeigen, vor allem wenn es nicht akzeptiert wird. Bei ihm hingegen ist auf den ersten Blick eine heitere, souveräne Gelassenheit zu erkennen. Er könnte etwas über 80 sein, vielleicht sogar 85 und darüber. Mario Adorf verkörpert geradezu ideal das schöne Gesicht des Alters, mithin auch sein zeitloses. In seiner Heimat heißt es schon seit Wochen: “Haste jehürt, oose Mario würd 90 Johr alt, am 8. September hat en Jeburtsdaach”. Das gibt einen ersten Hinweis auf seine Herkunft, zumal in seiner Sprache ein leichter rheinischer Akzent auszumachen ist.
Karl Dall, 79, Emden
Seit Jahrzehnten erhitzt Karl Dall die Gemüter. Seine provokativen und frechen Sprüche treffen bei vielen mitten ins komödiantische Herz, andere können bei den teils derben Witzen gar nicht lachen. So oder so ist jedem Karl Dall ein Begriff und hat die deutsche Fernsehlandschaft ordentlich aufgemischt. Einige müssen sich ein Markenzeichen erarbeiten, Karl Dall wurde mit seinem bereits geboren. Wegen einer Lidmuskelschwäche ist sein rechtes Auge stets halb geschlossen. Bis er drei Jahre alt war, war es sogar ganz geschlossen. Seine Traumkarriere bei der Bundeswehr musste er u.a. deshalb leider aufgeben, doch unterkriegen ließ er sich nicht.
Martin Semmelrogge, 64, Bad Boll
Keine Alkoholexzesse, keine Gefängnisaufenthalte mehr: Martin Semmelrogge will mit seinen 60 Jahren noch einmal richtig durchstarten. Der Schauspieler ist in der vierteiligen TV-Komödie “Dit is Fußball” endlich mal wieder im Fernsehen zu sehen. Die Serie dreht sich um einen Fußballclub, der kurz vor der Pleite steht. Semmelrogge glänzt darin als Club-Präsident Joe Teffla. “Mit 60 Jahren wurde es endlich mal Zeit, dass ich einen Präsidenten spiele”, freut sich Semmelrogge, der 1981 seinen Durchbruch im Erfolgsfilm “Das Boot” von Wolfgang Petersen feiern konnte.
Frank Zander, 78, Berlin
2017 schockte Frank Zander seine Fans, als er öffentlich bestätigte an Prostatakrebs erkrankt zu sein. Zu seinem Glück konnte der Tumor durch eine Operation entfernt werden und somit wird er seinen Fans noch für hoffentlich viele weitere Jahre erhalten bleiben. Schon kurz nach dem Eingriff stieg Frank mit unvermindertem Tatendrang wieder auf die Bühne, um eine Silvestershow aufnehmen zu können. Während sich wohl die meisten anderen nach einer solchen Erkrankung erst einmal eine Auszeit genehmigt hätten, brauchte Frank eine Beschäftigung: “Wenn ich zu Hause in der Jogginghose auf der Couch sitze, ist das schlimmer”.
Frank Schöbel, 77, Leipzig
Im Jahr 1971 hatte er mit Wie ein Stern seinen ersten großen Erfolg in ganz Deutschland. Das ostdeutsche Plattenlabel Amiga verkaufte 400.000, das westdeutsche Label Philips über 150.000 Singles. Das reichte in der Bundesrepublik Deutschland für Platz 37 der Singlecharts, wo sich Wie ein Stern fünf Wochen halten konnte. Schöbel wurde daraufhin vom NDR in die Sendung Musik aus Studio B eingeladen und hatte als erster DDR-Schlagersänger Auftritte in der Bundesrepublik Deutschland. Im Mai 1989 gelang ihm ein weiterer Erfolg, als sich der Titel Wir brauchen keine Lügen mehr in den deutschen Airplaycharts auf Position 80 platzierte. Schöbel trat bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland als Repräsentant der DDR im Frankfurter Waldstadion auf.
Ralf Wolter, 93, Berlin
2007 und 2008 spielte Wolter im Stück Jetzt oder nie – Die Comedian Harmonists der Freilichtspiele Schwäbisch Hall die Rolle des alten Harry Frommermann (Gründer der Comedian Harmonists), der auf sein Leben bei der „ersten Boygroup der Welt“ zurückblickt. Seine letzten Filmauftritte übernahm er in zwei Filmen, in denen er jeweils Patienten eines Altenheimes spielte: Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus! (2009) und Bis zum Horizont, dann links! (2012). Im Jahr 2013 erklärte er der Bild-Zeitung in einem Interview, dass er sich aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen habe. Er lebte zu diesem Zeitpunkt mit seiner Ehefrau Edith, mit der er seit Ende der 1950er-Jahre verheiratet ist, in seiner Münchener Eigentumswohnung.
Ralf Richter, 63, Essen
“Ich bekomme auch jedes Jahr eine Anfrage für das Dschungelcamp. Aber so schlecht kann es mir gar nicht gehen, dass ich da mitmache.” Schauspieler Ralf Richter (“Was nicht passt, wird passend gemacht”) ist seit fast 40 Jahren im Filmgeschäft, mit TV-Qualität kennt er sich also aus. Im Interview mit der “Bild”-Zeitung wettert er nun gegen stumpfsinnige Serien wie “Berlin Tag & Nacht” und “Köln 50667”, die heute das TV-Programm bestimmen würden. Und er erklärte auch: Für kein Geld der Welt würde er ins Dschungelcamp gehen.
Thomas Gottschalk, 70, Bamberg
Im September 1987 übernahm er die Moderation vom Erfinder der Sendung, Frank Elstner, und führte bis zum Dezember 2011 durch die Wett-Show. Sein Abschied von “Wetten, dass..?” kam damals plötzlich und auf tragische Weise zustande: In der Sendung am 4. Dezember 2010 verunglückte der Wettkandidat Samuel Koch bei einem Stelzensprung über ein fahrendes Auto und schockte damit die gesamte Nation. “Für mich persönlich liegt auf ‘Wetten, dass..?’ jetzt einfach ein Schatten, der es mir schwer machen würde, jemals wieder zu der guten Laune zurückzufinden”, sagte der Blondschopf damals. Nach 22 Jahren übergab Thomas Gottschalk schließlich das Mikrofon an Markus Lanz. Ende 2014 wurde die Sendung aufgrund miserabler Quoten eingestellt.
Wolfgang Petry, 69, Raderthal
Nach der Schule machte Wolfgang Remling, so sein bürgerlicher Name, eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Doch schon damals war er mit seiner Band viel unterwegs, hatte Auftritte und sammelte allerhand Erfahrungen auf der Bühne. Der Auftritt in der Kult-Disco “Whisky Bill” im Jahr 1975 jedoch sollte das Leben von Wolfgang Petry auf den Kopf stellen. Unter den Zuhörern befand sich ein Produzententeam, das sofort das Talent des Sängers erkannte. Ehe Wolfgang Petry sich versah, stand er auch schon im Studio und nahm sein erstes Album auf. Nach einem Gig in der “ZDF-Hitparade” ging die Karriere dann so richtig los und Wolfgang Petrys Platten gingen weg wie geschnitten Brot.
Wolfgang Joop, 75, Potsdam
Geboren in Potsdam und aufgewachsen im niedersächsischen Braunschweig, schien die Karriere des Einzelkindes Wolfgang Joop zunächst nicht direkt in die Modebranche zu führen. Auf Drängen seines Vaters begann er ein Studium der Werbepsychologie in Braunschweig, später schrieb er sich für Kunsterziehung ein. Beide Studiengänge brach Joop ab – er hatte seine Bestimmung nicht in einem Hörsaal, sondern zwischen Stoffen und Garnen gefunden. Mit seiner Ex-Ehefrau Karin verbinden den Designer bis heute nicht nur die beiden Töchter Henriette, genannt Jette, und Florentine, sondern auch der Erfolg seines Unternehmens. Beide nahmen 1970 an einem Modewettbewerb der Zeitschrift “Constanze” teil und gewannen gleich drei Preise.
Peter Maffay, 71, Brașov
Schon als Teenager liebte Peter Maffay Rockmusik. Mit 15 gründete er seine erste Band, mit der er die neuesten Pop- und Rocksongs nachspielte. 1968 tat er sich dann mit seiner ehemaligen Mitschülerin Margit Krauss zusammen. Das Duo sang aktuelle Beat- sowie Folksongs aus aller Welt nach, darunter auch deutschsprachige Lieder. 1969 wurde ein Mann auf ihn aufmerksam, der die Weichen in Richtung Karriere stellte: Songschreiber Michael Kunze suchte Interpreten für seine Lyrics und produzierte mit Maffay dessen Debüt-Single “Du”.
Eike Immel, 59, Stadtallendorf
Auf dem Weg nach unten fand Eike Immel dann doch irgendwann die Bremse. Oder besser gesagt: Wolfgang Schratz war es, der sie fand. Der Unternehmer reichte dem ehemaligen Fußball-Nationaltorwart die Hand, brachte ihn nach vielen persönlichen Tiefschlägen einschließlich der Privatinsolvenz zu seinem Heimatverein TSV Eintracht Stadtallendorf zurück – und sicherte Immel damit womöglich das Überleben. “Diese Hilfe war lebensrettend. Ich weiß nicht, wie es sonst weitergegangen wäre”, sagt der Europameister von 1980, der beim nordhessischen Regionalligisten die zweite Mannschaft in der Kreisliga trainiert und sich um die Torhüter des Vereins kümmert. Der Anruf des TSV-Finanzmanagers 2015 sei am “tiefsten Punkt” seines Lebens gekommen.
Andreas Türck, 52, Giessen
Andreas Türck wurde Ende der 90er Jahre bekannt, als er auf ProSieben eine tägliche Nachmittags-Talkshow moderierte, die bis 2002 zu sehen war. Seit 2007 ist Türck bei der Pilot Entertainment GmbH involviert. Dort werden Web-Formate entwickelt und produziert. Zusätzlich übernahm er im Dezember 2012 die Präsentation des Wissenschaftsmagazins “Abenteuer Leben” auf Kabel eins. “Ich hoffe sehr, dass ihr meine Entscheidung versteht!”, schrieb der Moderator zu seiner TV-Pause und bedankt sich bei seinen Fans fürs Zuschauen.
Jutta Speidel, 66, Munich
Auf einer neuen Reise des “Traumschiff” (12. April, 20:15 Uhr im ZDF) mimt Schauspielerin Jutta Speidel (66, “Club der einsamen Herzen”) die Schlagersängerin Rosi Hager. Die Dreharbeiten auf der MS Amadea werden ihr sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben, positiv wie negativ. Zum einen konnte die Schauspielerin die Reise nach Marokko genießen. “Wir waren mit Kamelen in den Dünen unterwegs”, erzählt Speidel im Interview mit der “Bild am Sonntag”. Dazu sei sie zehn Tage auf dem Schiff gewesen, wo es “einmal um den italienischen Stiefel herum, an der Küste Kroatiens wieder hoch bis nach Venedig” gegangen sei. Zum anderen hatte sie aber mit ihrer Gesundheit zu kämpfen.
Margitta Scherr, 77, Chemnitz
Aufgrund widriger Umstände in Chemnitz geboren, kam die Tochter bayerischer Eltern bereits im Alter von sieben Tagen in ihre Heimatstadt München, wo sie seither wohnte. Ihre erste kleine Rolle erhielt sie bereits im Alter von zwölf Jahren im Film Der Meineidbauer. Nach zwei Heinz-Erhardt-Filmen (Vater, Mutter und neun Kinder sowie Natürlich die Autofahrer) nahm die Jungdarstellerin Schauspiel- und Ballettunterricht und stand auch weiterhin vor der Kamera. Den Kritikern fiel sie in dem 1960 entstandenen Fernsehfilm Frédéric Chopin und George Sand als Stieftochter des Komponisten auf. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Die renommierten Hauptdarsteller wirkten längst nicht so intensiv wie die blutjunge Margitta Scherr, die eine der verblüffendsten, überzeugendsten Talentproben der letzten Zeit ablegte.“
Dieter Hallervorden, 85, Dessau
Ein Markenzeichen, das er vielleicht loswerden wollte? Ein Wechsel ins ernstere Fach schien dem ausgebildeten Schauspieler ein geeignetes Mittel, sich von seinem Blödel-Image zu befreien. Dafür hat er sich 2012 gleich mal ganz harten Stoff ausgesucht: Als Kinderschänder war er im Thriller “Das Kind” zu sehen. Ein Jahr später spielte er in “Sein letztes Rennen” einen alternden Marathonläufer, der durch das Laufen der Tristesse im Seniorenheim entkommen wollte. Dieser Film verlangte ihm einiges ab, denn er selbst sieht sich als “sportlich einigermaßen unaktiv”.
Henry Hübchen, 73, Berlin
Henry Hübchen wurde als Sohn eines Konstrukteurs und einer Buchhalterin im Berliner Stadtteil Charlottenburg geboren. 1949 übersiedelte die Familie nach Ost-Berlin. Hübchen sammelte bereits in seiner Jugend erste schauspielerische Erfahrungen. Er wirkte unter anderem in einer kleinen Nebenrolle im ersten DEFA-Indianerfilm Die Söhne der großen Bärin (1965) mit. Nach dem Abitur begann er an der Humboldt-Universität zu Berlin ein Physikstudium, das er nach einem Jahr abbrach. 1970 absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Ost-Berlin, die er ein Jahr später mit dem Diplom abschloss. Für die im März 2020 in den deutschen Kinos gestartete Filmkomödie Die Känguru-Chroniken stand er erneut unter Regie von Dani Levy in der Rolle des Immobilienhais Jörg Dwigs vor der Kamera.